Neues aus dem Rathaus

Jahreshauptversammlungen am Feuerwehrstandort Pfungstadt

Hessentagsjahr 2023 im Rückblick bei der Jahreshauptversammlung von Feuerwehr Pfungstadt und Förderverein


Bericht des Wehrführers

Im ersten Teil des Abends berichtete Wehrführer Marcel Fleck von zentralen Themen des vergangenen Jahrs. Zu den herausragendsten Ereignissen zählte sicherlich die organisatorische Abwicklung des Hessentags. Einer der größten städtischen Veranstaltungen seit Jahrzehnten, aus Sicht des Feuerwehrstandorts. Schon frühzeitig im Jahr 2022 und dem beginnenden Jahr 2023 hatte man seitens Feuerwehr mit der Erhebung des Personal- und Materialbedarfs begonnen, Zusatzgefahren ermittelt und Anfahrtswege für die Zeit des Festbetriebs geplant. Die umfangreichen Aufgaben inklusive Verpflegung, Schichtdienst, Einsatzplanung und EDV-Betrieb wurden intensiv vorbereitet. Im Ergebnis gelang eine souveräne und professionelle Durchführung der Veranstaltung, betonte Wehrführer Fleck, obwohl der zentrale Standort in der Mühlstraße durch den Festbetrieb und die gemeinsame Mitnutzung weiterer Hilfsorganisationen stark frequentiert war.


Während man allein für die über 11 Tage andauernden 24h-Bereitschaftsdienste des Hessentags in Summe ca. 3.500 Stunden aufwendete, wurden im Jahresverlauf weitere 4.300 Stunden in die Absolvierung des Ausbildungsbetriebs am Standort und in Lehrgangsbesuche auf Kreis- und Landesebene investiert. Wehrführer Marcel Fleck, der zum Jahresende 78 Mitglieder in der Einsatzabteilung der Feuerwehr zählte, wies jedoch auch auf die Bedeutung von externer fachlicher Ergänzungsausbildung am Standort hin. Wie die Einsatzstatistik zeigt, lag der Schwerpunkt der insgesamt 264 Einsätze mit 54 % bei den allgemeinen Hilfeleistungen. Hierzu zählen die Durchführung von Notfall-Türöffnungen oder die technische Hilfe bei Verkehrsunfällen auf den Bundesautobahnen A67 und A5. Neben diesem Häufungsschwerpunkt sei die Feuerwehr mit sich ändernden Anforderungen konfrontiert, so Fleck. Während die Feuerwehr insgesamt gut ausgerüstet sei, müsse etwa die Fachausbildung bei der Brandbekämpfung und technischen Rettung, z.B. bei Fahrzeugen mit elektrischen Antrieben oder die Handhabung von Sondereinsatzmitteln wie einem Kranfahrzeug, am Standort Pfungstadt zukünftig solide finanziert werden. Für weniger erfahrene Einsatzkräfte sei es darüber hinaus notwendig die Brandbekämpfung durch ein realitätsnahes Brandverhalten im Rahmen einer kontrollierten „Heißausbildung“ in Tagesseminaren zu üben.

Diagramm zu den Einsatzzahlen im Jahr 2023

Abbildung: Verteilung der insgesamt 264 Einsätze des Standorts Pfungstadt im Jahr 2023 nach Hauptkategorien


Jugendfeuerwehr Pfungstadt

Im Team der Jugendfeuerwehr Pfungstadt war man zu Beginn des Jahres 2023 zwiegespalten: Einerseits wollte man nach den spürbaren Einschränkungen in Folge der Pandemie besonders erlebnisreiche Feuerwehr-Jugendausbildung gestalten. Andersseits mussten die Planungskapazitäten angesichts der arbeitsintensiven Hessentagsvorbereitungen sinnvoll eingeteilt werden. In der Jahresbilanz von Jugendfeuerwehrwartin Tatjana Dintelmann konnten dennoch 55 Veranstaltungen angeboten werden. Darunter wöchentliche Übungsabende, Gemeinschaftsevents mit der Stadtjugend- und der Kinderfeuerwehr, ein 24-Stunden-Erlebnistag oder ein mehrwöchiges Zusatztraining für die Teilnahme am Bundeswettbewerb, ein feuerwehrtechnischer Wettbewerb, bei dem man den zweiten Platz erreichte. Neben der Teilnahme am Hessentagsumzug mit eigens entwickeltem Wagen, verzeichnete man im Jahresverlauf solide 30 Mitglieder. Zum Jahresende freute sich die Jugendfeuerwehr zudem zum dritten Mal in Folge über die Verleihung des seit 2013 etablierten Qualitätssiegels der Kreisjugendfeuerwehr. Es bescheinigt, dass die Jugendfeuerwehr Pfungstadt in der Lage ist, Jugendarbeit auf einem hohen Qualitätsstandard durchzuführen. Zu den Kriterien zählen u.a. Unterrichtsinhalte, Qualifikation der Jugendgruppenleiter und gelebte Demokratie.


Zu einem der Highlights der Mitglieder aus der Kinderfeuerwehr Löschwölfe zählte die Teilnahme am Hessentagsumzug. Aber auch bei den insgesamt 38 Gruppenstunden wurde, den zum Jahresende 21 Mitgliedern im Alter von 6 bis 9 Jahren, wieder ein bunter Mix aus spielerisch vermittelten Feuerwehrthemen, Teamwettbewerben und Brandschutzerziehung geboten, so Tim Bleier, Leiter der Kindergruppe. 


Ehren- und Altersabteilung

Eine ebenfalls positive Jahresbilanz zog Horst Gunkel, Sprecher der Ehren- und Altersabteilung. Im abgelaufenen Jahr habe man Feuerwehr und Förderverein wieder bei Veranstaltungen unterstützt und ein attraktives Angebot für die insgesamt 38 Mitglieder geboten. Dies wolle man auch im Jahr 2024 fortsetzen, so Gunkel.


Ehrungen und Beförderungen

Im Verlauf der Veranstaltung fanden Ehrungen, Beförderungen und eine Wahl für den Feuerwehrausschuss statt: Die Ehrung durch die Stadt Pfungstadt für 10 Jahre aktiven Feuerwehrdienst erhielt Marco Fehlhaber. Martin Göbel und Tobias Puhl erhielten die Ehrung für 20 Jahre, während Kai Schütz und Sebastian Kewitsch für 30 Jahre aktiven Feuerwehrdienst geehrt wurden. 

Zum Feuerwehrmann-Anwärter wurde Stefan Jasmund ernannt. Weiterhin wurden Lara Jarosch zur Feuerwehrfrau sowie Richard Merkle und Mark Hildebrand zum Feuerwehrmann befördert. Jan Emich und Sascha Wannemacher erhielten Beförderungen für den Dienstgrad Oberfeuerwehrmann. Zum Hauptfeuerwehrmann wurde Kevin Junge befördert, der ebenfalls in den Feuerwehrausschuss gewählt wurde. Tatjana Dintelmann erhielt die Beförderung zur Löschmeisterin, Christopher Fuchs die des Löschmeisters. Den Dienstgrad des Hauptlöschmeisters tragen zukünftig Nils Hottes und Jens Riede. Abschließend wurde Alexander Bamberger zum Brandmeister befördert.


Mitgliederversammlung des gemeinnützigen Fördervereins

Im zweiten Teil des Abends erfolgte die Mitgliederversammlung des gemeinnützigen Fördervereins. Der Verein, bestehend aus etwa 450 Mitgliedern, setzt sich satzungsgemäß für den Brand- und Katastrophenschutz, Mitgliedergewinnung, Jugendarbeit, Öffentlichkeitsarbeit und Investitionen in die Feuerwehr ein. Der Vorsitzende Florian Kramer zog Bilanz über ein ereignisreiches Jahr voller gemeinschaftlicher Aktivitäten und erfolgreicher Projekte.

Beim Schwerpunktthema Mitgliedergewinnung und Öffentlichkeitsarbeit erzielte der Förderverein bereits durch die Teilnahme am Hessentagsumzug positive Resonanz, so Kramer. Der beeindruckende Motivwagen, als Gemeinschaftsprojekt in monatelanger Planung und Konstruktion entstanden, glänzte bei strahlendem Sonnenschein. Florian Kramer betonte: „Wir wollten darauf aufmerksam machen, dass jeder Teil der Feuerwehr werden kann und auch passiv als Förderer in Erscheinung treten kann.“ Der Wagen integrierte die gesamte Feuerwehr, einschließlich PartnerInnen sowie Ehren- und Altersabteilung.

Im Rahmen von Öffentlichkeitsarbeit und Finanzierung absolvierte der Verein traditionelle Veranstaltungen, wie den Grillabend, das Feuerwehrfest im September und die Teilnahme am Weihnachtsmarkt, der 2023 erstmals über drei Tage von den Mitgliedern bewältigt wurde. Die interne Gemeinschaftsentwicklung wurde durch den Besuch des Kreiskameradschaftsabends in Griesheim sowie die Mitorganisation eines Ausflugs nach Fulda mit den Feuerwehrkameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Pfungstadt-West gefördert. Der Verein lud wieder zum Ehrennachmittag für langjährige passive Mitglieder ein und organisierte gemeinsam mit der Einsatzabteilung den Abschlussabend zum Jahresende.

Besondere Investitionen wurden 2023 getätigt, um die Einsatzfähigkeit der Feuerwehrangehörigen zu stärken. Hierzu gehörten Fachseminare zur Notfall-Türöffnung und Kettenrettung bei Verkehrsunfällen. Zudem wurden in die Küchenausstattung investiert, wobei defekte Geräte durch günstigere Gebrauchtteile aus einer Unternehmensauflösung ersetzt wurden. Besonders im Fokus standen die Investitionen für die Kinder- und Jugendfeuerwehr. Ein hochwertiges Faltzelt wurde angeschafft, welches beispielsweise bei Jugendfeuerwehrzeltlagern als Sonnen- und Regenschutz dient. Durch eine großzügige Spende der Sparkasse Darmstadt zum 60-jährigen Jubiläum der Jugendfeuerwehr konnte auch ein Anhänger beschafft werden, welcher der Jugendfeuerwehr zukünftig die Ausbildung erleichtern wird. Der Förderverein ergänzte diesen Betrag, um den Anhänger optimal mit Geräten auszustatten. Insgesamt beliefen sich die Ausgaben für diese Beschaffungen im letzten Jahr auf etwa 15.000 Euro. 

Wie auch bei den VorrednerInnen galt der Dank des Vorsitzenden allen Unterstützern, Helfern, Organisatoren und Mitgliedern im zurückliegenden Jahr.