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Departments für jede Hilfe gegen Schmerzen in Muskeln und Gelenken


Und für diese Menschen wollen die Kreiskliniken Darmstadt-Dieburg nun mit einer weitergehenden Spezialisierung, die sich in einer sogenannten Departmentstruktur ausdrücken wird, Hilfe unter einem Dach anbieten, wie Prof. Dr. Peter Schräder als Ärztlicher Leiter der Kreiskliniken erklärt. Entstehen soll ein „Centrum für MuskuloSkelettale Medizin“, kurz CMSM. „Ziel ist es, dass Patienten, die ein Problem mit Muskeln, Knochen oder Gelenken haben, die sich vielleicht noch nicht näher spezifizieren lassen, definitiv ein Haus finden, in dem man sich um sie kümmert“, sagt Prof. Schräder.

Dieses neue Centrum für MuskuloSkelettale Medizin wird auf sieben Säulen – den Departments -ruhen, die alle hochspezialisiert und doch miteinander verzahnt sein werden: Das Orthocentrum Jugenheim als Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung, die orthopädische Klinik in Groß-Umstadt, wo ebenfalls ein Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung etabliert werden soll, die Unfallchirurgie mit Alterstraumatologischem Zentrum, die Schmerzklinik, die Wirbelsäulenchirurgie, die plastische und postbariatrische Chirurgie sowie die Rehabilitation und Physikalische Medizin. Seit 1. Juli gibt es zudem eine ambulante Reha-Abteilung in den Kreiskliniken. „Das ergibt ein komplett rundes Bild für den Patienten mit Beschwerden an Muskeln und Gelenken“, sagt Prof. Dr. Schräder. Der Vorteil für die Patienten ist nicht nur, dass sie nun nicht mehr von Spezialist zu Spezialist mitunter von Ort zu Ort fahren müssen, sondern auch, dass mit der neuen Struktur im CMSM eine tiefergehende Spezialisierung in den einzelnen Ressorts einhergeht.  „Und je mehr jemand spezialisiert ist, desto mehr kann er helfen“, sagt Prof. Schräder. Ein Chirurg, der nur Knie operiert, kennt sich damit halt besser aus als ein Generalist. „In den einzelnen Departments ist zudem die medizinische Eigenständigkeit und Verantwortung höher“, erklärt der Ärztliche Leiter. Im Interesse der Patienten, aber auch im Interesse der Kreiskliniken. Denn diese werden dadurch als Arbeitgeber attraktiver. „Wir können in Zukunft die Spezialisierung noch verfeinern, dann kämen weitere Spezialisten hinzu, die Departments wären noch zielgerichteter.“

Department bedeutet dabei, dass ein medizinischer Bereich - bestehend aus einer oder mehreren Fachabteilungen (etwa Chirurgie/Unfallchirurgie/Orthopädie) - in sinnvolle Einzelverantwortungen unterteilt wird. Diese können sich an der Körperregion – etwa Schulter oder Knie - oder an Unterbereichen - Unfallchirurgie, Endoprothetik, allgemeine Chirurgie - orientieren. Einen Chefarzt sowie Stellvertreter soll das neue Zentrum haben, hinzu kommen noch Ärzte in leitender Funktion. Behandlungen sind sowohl ambulant als auch stationär möglich, hinzu kommt die Reha. „In Deutschland und in anderen Ländern gibt es dafür bereits einige Beispiele“, erklärt Prof. Schräder. „In den USA und Großbritannien ist das sogenannte Consultant-System schon länger etabliert.“ Dort arbeiten sogenannte Consultants (Fachärzte) in Teams weitgehend autark in ihren jeweiligen medizinischen Disziplinen. Die Kreiskliniken haben sich unter anderem das Josephs Hospital in Warendorf angeschaut, das nur wenige Departments hat, sowie das Universitätscentrum für Orthopädie, Unfall und Plastische Chirurgie in Dresden.

„Allerdings wird es eine Spezialisierung ohne Scheuklappen werden“, verspricht Prof. Schräder. Das bedeutet, dass die Departments keine Inseln sind, sondern durchaus miteinander verzahnt interdisziplinär zusammenarbeiten werden. „Parallel dazu entspricht die Department-Struktur den Anforderungen, die von der Krankenhausreform vorgegeben werden“, erklärt der Ärztliche Leiter. „Wir tragen damit auch der künftigen Einteilung in Leistungsgruppen Rechnung“, sagt er. Alleine für die Endoprothetik gebe es schon vier Leistungsgruppen. In diesem Bereich gab es alleine 2024 an den Kreiskliniken mehr als 1000 Erstimplantationen von Endoprothesen an Knie und Hüfte sowie zusätzlich fast 100 Wechseloperationen.

„Wir verbessern uns also nicht nur im Sinne der Patienten“, sagt Christoph Dahmen als Betriebsleiter der Kreiskliniken, „wir gehen gleichzeitig auch einen großen Schritt, um den Anforderungen der Klinikreform gerecht zu werden und so unser Leistungsniveau noch weiter zu steigern. Dieses Modell ist die Zukunft des Hauses.“ Betriebsleiterin Pelin Meyer ergänzt: „Allein, dass wir nun den Menschen im Landkreis Darmstadt-Dieburg und darüber hinaus eine interdisziplinäre Behandlung unter einem Dach anbieten, die wir bei Bedarf auch noch passgenauer ausgestalten können, ist ein Erfolg, auf den wir stolz sein können.“ Landrat Klaus Peter Schellhaas ist begeistert: „Wir gehen auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten einen großen Schritt in Richtung Zukunft“, sagt er, „das zeugt von dem großen Engagement der Kreiskliniken, wenn es darum geht, sich im Sinne der Patienten immer weiter zu verbessern.“ (tb)