für Toleranz, gegen Rassismus und antisemitismus
Bürgerpreis 2021
Die Verleihung fand am 20. März im Historischen Rathaus im Rahmen einer Feierlichkeit statt.
Der Bürgerpreis ist in der interkulturellen Woche des Landkreises Darmstadt-Dieburg im Herbst 2021 vom „Kommunalen Arbeitskreis Prävention (KAPP)“ ausgeschrieben worden. Anlass waren aktuelle Auswertungsberichte des Verfassungsschutzes und der Polizeipräsidien, die vor einer Zunahme von rechtsextremen, rassistischen und antisemitischen Gewalttaten warnen, auch in Hessen.

Die Verleihung fand am 20. März im Historischen Rathaus im Rahmen einer Feierlichkeit statt.
Nach der Begrüßung der Gäste und der Jury durch Bürgermeister Patrick Koch moderierte Sabine Heilmann die Preisverleihung an. Bereits zum 20. Jubiläum 2020 erkannten die KAPP-Mitglieder, dass ehrenamtliche Tätigkeit und Bürgerengagement in unserer Zeit deutlich mehr ab Bedeutung gewinnen müssen. Der Bürgerpreis würdigt dabei Bürgerinnen und Bürger der Stadt Pfungstadt, die sich ehrenamtlich und in vorbildlicher Weise besonders verdient gemacht haben. Großer Dank gilt hierbei Frau Liebig-Hundius, für die Spende der „Margarete und Heinrich-Liebig-Stiftung“, in Höhe von 3.000 €.
Die fünfköpfige Jury hatte einen Kriterienkatalog nach vier Themen festgelegt, mit Fragen zu den Zielgruppen, die die Bereitschaft zum Zusammenleben ohne Vorurteile stärken, zu Grad und Zeitdauer der Ehrenamtlichkeit, dem Motivationsgrad, andere für das für das interkulturelle Ehrenamt zu begeistern und zur Häufigkeit des jeweiligen Engagements.

Alle Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Gruppen waren eingeladen, sich mit Vorschlägen zu beteiligen, mit großer Resonanz. Die meisten Vorschläge gingen seit 2015 für ehrenamtlich Tätige in der Flüchtlingshilfe ein. So hat das Ergebnis auch kaum verwundert: Der „Arbeitskreis Flucht, Asyl und Integration Pfungstadt“ erhielt den 1. Bürgerpreis, dotiert mit 2.500 €. Die Urkunde wurde der Vorsitzenden Eva Huber überreicht. Sabine Heilmann würdigte auch den Einsatz aller weiteren Anwärterinnen und Anwärter in der Flüchtlingshilfe. Simon Engel, der KAPP künftig leiten wird, überreichte ein kleines Geschenk.
Frau Barbara Maul beschrieb in einem Brief zusammenfassend die vielfältigen Tätigkeiten im Arbeitskreis, wie etwa Hausaufgabenhilfe, Unterstützung bei Behördengängen, Fahrradwerkstatt, Mahnwachen, bis zu Patenschaften. So waren auch Maren und Dieter Peppel-Voss für ihre langjährigen und auch regionalen ehrenamtlichen Einsätze von Günter Krämer (AKS) für die Auszeichnung vorgeschlagen.
Halima Gutale hat als Integrationsbeauftragte die stillen Helden Siglinde Rothmann, Detlef Verchin und Herr Frietjof Linnemann vorgeschlagen, da sie seit Beginn in 2015 im Flüchtlingstreff aktiv sind, mit Deutschunterricht, der Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen und vielem mehr. Detlef Verchin ist zudem Mitglied der neuen Integrationskommission.
Monika Hübenbecker (Naturfreunde e. V.) schlug Frank Liebig für seine vielfältigen Gartenprojekte vor. Mittlerweile gibt es in Pfungstadt fünf Schrebergärten für Flüchtlinge.
Auch die Pfungstädter Sportcoachs waren über das Programm „Sport und Flüchtlinge“ der Sportjugend Hessen vereinsübergreifend in den unterschiedlichen Sportvereinen TSV, Concordia und SV Hahn aktiv. Hauptprojekt ist eine Freizeitmannschaft, in der jeden Samstag 20-30 Männer Fußball auf dem TSV-Gelände spielen. Unterstützt werden die Sportprojekte seit 2016 durch Dieter Peppel-Voss und Wieland Mehlhorn. Auch die vorgeschlagene Bewerberin Nicole Sperber ist seit 2019 im Team und nimmt sich den Themen „Flüchtlingsfrauen und Sport“ und „gemeinsames Yoga“ an. Seit 2021 baut Zheesan Nasar eine Cricket-Gruppe auf.

Der Vorsitzende des Partnerschaftsvereins, Tobias Bauer, hatte Vereinsmitglied Bernd Oswald Crössmann vorgeschlagen, für seinen Freundschaftseinsatz in den Partnerstädten, als ehemaliges Magistratsmitglied und für die Umsetzung vieler Ideen vor Ort im Flüchtlingstreff, wie etwa die Berufsförderung von Flüchtlingen und die Patenschaft für eine syrische Familie.

Der 2. Bürgerpreis in Höhe von 500 € ging an den Arbeitskreis “Ehemalige Synagoge Pfungstadt“, den Walter Busch-Hübenbecker vorgeschlagen hatte. Jurymitglied Rebecca Steer würdigte die Vorsitzende Renate Dressen, die auch Sprecherin des Bündnisses „Bunt ohne Braun“ im Landkreis ist. Sie blickt zurück auf mehr als 200 Veranstaltungen, wie z. B. Lesungen, Vorträge, Ausstellungen und Gedenkveranstaltungen. Renate Dreesen liegt es am Herzen, auch junge Menschen anzusprechen und die Erinnerungsarbeit und -kultur in neuen Formen dauerhaft zu sichern.

Zum Schluss der Veranstaltung sagte Bürgermeister Patrick Koch ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmenden und verabschiedete die Präventionsakteure Sabine Heilmann nach 22 Jahren Geschäftsführung von KAPP, sowie den langjährigen Sicherheitspartner der Polizeistation Pfungstadt, Otmar Fritsch, aus der Präventionsarbeit vor Ort. Der Abend endete mit einem kleinen Imbiss und netten Gesprächen.