Neues aus dem Rathaus

Welt-Alzheimer-Tag


Es gehörte schon etwas Mut dazu, diese Veranstaltung zu besuchen und sich damit der Frage nach den Bedürfnissen von Menschen am Lebensende zu stellen, denn letztlich werden alle davon betroffen sein.

Frau Birgit Schneider, Koordinatorin des Hospizvereins Pfungstadt und nördl. Bergstraße e.V., brachte dieses vielschichtige Problem ihren Zuhörerinnen und Zuhörern anlässlich des Welt-Alzheimner-Tages am 21. September in der Ehem. Synagoge durch ihren lebendig gestalteten Vortrag in einfühlsamer Weise näher. Sie stellte mit zahlreichen Beispielen aus ihrer langjährigen Erfahrung in der Hospizarbeit dar, welche Bedürfnisse Menschen in der letzten Lebensphase haben und wie Pflegende behutsam darauf eingehen können.  Durch die Einbeziehung der Zuhörerschaft wurde schnell klar, dass unabhängig von der Frage, ob ein Mensch am Lebensende dement ist oder nicht, die Grundbedürfnisse stets gleich sind. Jeder möchte diese letzte Phase schmerz- und angstfrei in einem geschützten Umfeld verbringen.

Birgit Schneider schlug einen Bogen von den stark beeinträchtigenden körperlichen und seelischen Symptomen, die in der Sterbephase auftreten können, hin zu vielen praktischen Möglichkeiten durch einfühlsame Pflege das bestmögliche Maß an Lebensqualität für den sterbenden Menschen zu bewahren.  Nachdrücklich zeigte sie  auf, wie gute Kenntnisse der Biografie der betroffenen Person genutzt werden können, um angenehme Erinnerungen, positive Gefühle und Nähe  hervorzurufen.  Berührende Beispiele waren die Spieluhr, die ein schönes Gute-Nacht-Lied abspielt, ebenso wie das Stofftier, das die Erinnerung an das eigene Haustier wieder aufleben lässt. Erstaunen beim Publikum löste auch der Hinweis aus, dass man dem sterbenden Menschen nicht Gesundheitstee sondern eher einen Schluck Sekt oder Rotwein anbieten sollte, sofern diese Getränke in der Vergangenheit zu den gewohnten Ritualen gehörten.

Der Vortrag wurde abgerundet durch den eindringlichen Hinweis auf die Notwendigkeit, rechtzeitig eine Patientenverfügung und eine Vorsorgevollmacht  zu hinterlegen, sowie durch  hilfreiche Hinweise auf die palliativen Versorgungsstrukturen,  die in Pfungstadt und dem nahen Umkreis von Angehörigen genutzt werden können. 

Der eingangs erwähnte Mut der Zuhörerinnen und Zuhörer wurde somit durch eine Vielfalt von Eindrücken und nützlichen Hinweisen belohnt und sie verabschiedeten sich aus dieser Veranstaltung, die von der Seniorenbeauftragten Vivian Groapa in Kooperation mit dem Beirat der älteren Generation der Stadt Pfungstadt, organisiert worden war, mit herzlichem Applaus für die Referentin, Frau Birgit Schneider.